„Im Laufe seines Lebens gehört man allen Generationen einmal an“, so Kurt Beck, der ehemalige Ministerpräsident von RP, SPD-Vorsitzender und Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. Wir müssen darauf achten, dass sich die Gesellschaft nicht wie in Frankreich auseinanderlebt und warnte vor einer Individualisierung und Ausgrenzung von Personen oder Gruppen. Wir müssen Respekt voreinander haben!
„Um seine Rente sollte man sich nicht erst mit 50 Jahren kümmern, sondern sich schon in jungen Jahren damit auseinandersetzen“, so der Erste Direktor der Deutschen Rentenversicherung Andreas Schwarz. Die Rente beträgt im Schnitt 1.100 €. Nur wer länger arbeitet bekommt durchschnittlich 1.300-1.500 € Rente.
Reformen an der Rente hat die Politik schon immer vorgenommen, sowohl am Beitragssatz als auch am Rentenniveau, welches nach 45 Beitragsjahren von 53% auf 48% gesenkt wurde.
Die Thesen „Jugendliche zahlen die Zeche“ oder die „Babyboomer kommen und bringen gravierende Veränderungen für die Rentenversicherung“ stimmt so nicht. Nicht nur die Anzahl der Beitragszahler, sondern vor allem hohe Löhne stabilisieren die Renten. Die Renteneinnahmen sind jetzt 5% höher gegenüber dem Vorjahr. Die Beschäftigen konnten ihre Interessen gut durchsetzen.
Wie stabil die gesetzliche Rente ist, zeigt ein Beispiel vom Mai 1945. Der US-Präsident Eisenhower wunderte sich, dass trotz besiegten Deutschland und kaputten Städten die Rente jedoch gezahlt wurde.
Die Rentenversicherung hat viele Aufgaben, so auch die Reha für Berufstätige und Auszubildende, auch für junge Menschen, die z. B. durch einen Motorradunfall querschnittsgelähmt sind oder eine psychische Erkrankung haben. Für ihre Lebensperspektive ist die Eingliederung in das Berufsleben von Bedeutung.
Die Betriebsrenten sind ein zusätzlicher Faktor für eine später höhere Rente. Diese gibt es in Ostdeutschland kaum. Die Rürup und Riesterrenten können auch helfen.
Um Beamten in die Rentenversicherung zu bringen, müssen erhebliche Finanzmittel aufgebracht werden.
„Auch Investitionen in die Zukunft werden gebraucht. Was nützen den Jungen später kaputte Schulen oder beschädigte Infrastruktur,“ so Jonas Aberle vom Landesvorstand der Jusos BW. „Die Lebensläufe der Jungen sehen heute anders aus, man will flexibler sein, die Arbeit verkürzen und mehr Freizeit haben. Die Jungen hinterfragen den Sinn der Arbeit“.
Das Beispiel der Finanzkrise von Griechenland hat sich gezeigt, dass durch das Spekulieren internationaler Akteure die Stabilität des Euro in Gefahr geraten kann. Da war eine Schuldenbremse angebracht.
Der Landesvorsitzende des Landeseniorenrates Prof. Dr. Hammer berichtige über denselben und die Millionen Senioren in BW. 70% davon sind gesundheitlich eingeschränkt, 60% können nicht mehr auf Veränderungen eingehen, 20% leben unterhalb der Armutsgrenze.
Die Digitalisierung stellt viele Senioren vor ein Problem, denn sie haben oft kein Handy oder können mit einem solchen nicht umgehen. Sie nehmen nicht mehr an Veranstaltungen teil, digitale Arzttermine oder Tickets buchen ist für sie nicht möglich.
Der Bau eines Mehrgenerationenhauses mit integrierter Pflege war das Ergebnis von Überlegungen von Eckart Rathenbeck (Journalist und Autor) und seiner Frau, die sich früh Gedanken über ihr Leben im Alter gemacht haben. Für den Bau bekamen sie ein Grundstück zum Einkaufspreis von der Stadt Tübingen. Im Mehrgenerationshaus findet viel statt, u.a. Kabarett, Besuch eines Bundestagsabgeordneten, argentinischer Tango.
In Singapur sind 90% der Grundstücke in öffentlicher Hand. Da kann nicht spekuliert werden!
Dr. Jendrik Scholz vom DGB BW sagte, „der Konflikt wird nicht zwischen Jung und Alt ausgetragen, sondern zwischen Reich und Arm“
68.000 Senioren bekommen in BW die Grundsicherung. Die Infrastruktur ist verwahrlost. Die deutschen Investitionen sind im Vergleich zu internationalen niedrig. Die Investitionen müssen auch viele Jahre angelegt werden. Ein Unternehmen finanziert auch die neue Halle über 30 Jahre.
Junge profitieren selbst von höheren Renten in ihrer Zukunft. Die Lohnnebenkosten müssen gesenkt werden.
Niklas Beller von FiscalFuture, Ökonom aus Mannheim sprach sich auch für mehr Investitionen in die Zukunft wie in Bildung, Forschung, Bahn, Straße und Klima aus und dies außerhalb der Schuldenbreme. Dies sind Investitionen in die Zukunft der Jungen!
De Erwerbstätigkeit gilt es durch eine Erhöhung der Teilzeit- in Vollzeittätigkeit zu erhöhen, vor allem für Frauen durch verbesserte Kinderbetreuung.
Die Migration in die Arbeitswelt muss hinzukommen und der Mindestlohn muss nach europäischer Richtlinie auf 14,00€ steigen.
Fazit der Veranstaltung: „Wir müssen den Leuten die Wahrheit sagen, uns nicht durchmogeln, nur so erreichen wir politische Zustimmung“.